Projektupdate: Die Logistik

Im Rahmen unseres Projekts schauen wir uns heute die Logistik mit ihren Herausforderungen und Möglichkeiten einmal genauer an. Die Aufgabe: Die Entwicklung einer nachhaltigen Logistiklösung für den Transport zum Recyclingbetrieb.  

Welche wirtschaftlichen und ökologischen Ziele können durch eine effizientere Logistik angegangen werden?

 

Eine Optimierung der Abläufe und Gegebenheiten im Bereich Logistik soll eine Reduzierung der Deponierung von Alttextilien, eine Minimierung des CO2-Fußabdrucks und eine Förderung der Kreislaufwirtschaft, sowie eine Kostenreduktion, die Erschließung neuer Einnahmequellen und die Optimierung des Arbeitsflusses erwirken.

 

Am Ende sollen so die folgenden Ergebnisse erreicht werden: 


Zur Praxis

Die Objekttextilien werden von Dibella in Verkehr gebracht. Der Textilservice setzt die Bettwäsche, Frottierwaren und Tischwäsche in Hotels, Gastronomie und Gesundheitseinrichtungen ein. Nach diversen Gebrauchs- und anschließenden Waschzyklen können sie irgendwann nicht mehr verwendet werden. Und genau hier kommt in unserem Projekt die Logistik ins Spiel. Denn: Die Alttextilien müssen zunächst gesammelt und dann zum Recycler transportiert werden, um am Ende zu neuen Textilien verarbeitet werden zu können. Aber wie genau kann man den Transport maximal effizient gestalten, um oben genannte Ziele und Ergebnisse zu erreichen? Hierfür haben wir unterschiedliche Optionen identifiziert: 

 

Container

Container sind langlebig und können vielfach wiederverwendet werden. Allerdings werden für die Produktion viel Energie und Ressourcen benötigt. Außerdem weisen die Container mit der Zeit Korrosion auf und es entsteht ein zusätzlicher manueller Aufwand bei der Entladung beim Recycler. 

 

 

Pappkartons

Pappkartons bieten den Vorteil, dass sie aus der erneuerbaren Ressource Holz hergestellt werden. Zudem sind sie leicht recyclebar und oft wiederverwertbar. Nach ihrer Lebensdauer sind die Kartons biologisch abbaubar, denn sie zersetzen sich natürlich. Jedoch gibt es auch Nachteile: Die Produktion der Kartons verbraucht viel Wasser und Energie. Außerdem bergen sie das Risiko einer Entwaldung. Die übermäßige Abholzung von Wäldern kann zu ökologischen und sozialen Problemen führen. Die bei der Papierherstellung verwendeten Chemikalien können Umweltbelastungen verursachen.  

 

 

Big Packs 

Big Packs bringen nachhaltige Vorteile bei ordnungsgemäßer Handhabung und Recycling mit. Sie sind durch ihre Größe effizient, denn sie reduzieren den Bedarf an kleineren Verpackungsmaterialien. Sie können mehrfach wiederverwendet werden und reduzieren so den Gesamtumweltfußabdruck. Sie bestehen aus Polypropylen, welches recycelbar ist, wobei die Recyclinginfrastruktur jedoch limitiert ist. Die Herstellung der Big Packs basiert auf Erdöl und bringt mögliche Umweltverschmutzung mit sich. Außerdem können sie nicht gestapelt werden, sodass beim Transport im LKW viel Platz ungenutzt bleibt. 

 

 

Faltbare Palettenboxen 

Faltbare Palettenboxen können oft wiederverwendet werden und reduzieren so den Bedarf an Einwegverpackungen. Die Leeren Boxen können gefaltet werden, wodurch sie besonders effizient bei der Lagerung und beim Transport sind. Im gefüllten Zustand können die Palettenboxen gestapelt werden und nutzen so beim Transport den Raum effizient aus. Sie sind sehr robust, wodurch Produktschäden seltener auftreten. Jedoch ist auch hier mit Umweltauswirkungen durch die Verwendung von Erdöl im Herstellungsprozess zu rechnen. Am Ende der Lebensdauer bergen sie eine Umweltbelastung, wenn sie nicht recycelt werden. Durch ihr hohes Gewicht erzeugen sie möglicherweise höhere Transportkosten und Emissionen. 

 

 

Ballenpressen 

Die klaren Vorteile von Ballenpressen sind die signifikante Reduzierung des Transportvolumens sowie von Verpackungsmaterialien. Allerdings verbrauchen Ballenpressen viel Energie, müssen regelmäßig gewartet werden und haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Ihre Anschaffungskosten sind zudem sehr hoch.  

 


 

Fazit 

Die Effektivität der jeweiligen Lagerungssystemen hängt von den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten jedes einzelnen Betriebs ab. Für größere Betriebe, in denen viel Alttextilien anfallen, kann sich die Anschaffung einer eigenen Ballenpresse lohnen. Kleinere Betriebe sollten je nach Volumen der zu recycelnden Materialien entscheiden, welche Logistiklösung für die die effizienteste ist.  

 

 

Ein Best Practice-Beispiel 

Das niederländische Textilserviceunternehmen Lamme hat seine Abläufe bereits perfektioniert: Die Alttextilien werden vor Ort sortiert und in der unternehmenseigenen Ballenpresse verarbeitet. So kann ein Maximum an Alttextilien ohne weitere Umverpackung in einem LKW transportiert werden. Der Recycler kann die angelieferten Waren sofort weiterverarbeiten.